In lockerer Reihe veröffentlichen wir auf unseren Internetmedien Interviews mit unseren Gemeinderatskandidaten/-innen. Es beginnt mit

Michael Kogler Listenplatz 16

Herr Kogler, sie sind ja im Ruhestand. Was haben Sie in ihrer beruflichen Tätigkeit gemacht?

Mit einer klassischen Aufstiegslaufbahn bis in den höheren Dienst, später als leitender Angestellter habe ich nahezu jede klassische Verwaltungstätigkeit ausgeführt oder auch geschult. In einem Großunternehmen ( >20 Mrd. Umsatz, >10 000 Mitarbeiter/-innen) war dann die berufliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter/-innen mein Arbeitsschwerpunkt. Dabei hatte ich auch indirekt mit einem Verwaltungsrat zu tun.

Haben Sie private Erfahrungen mit kommunalen Verwaltungen? Was war gut, was verbesserungswürdig?

Ich habe sie Erfahrungen wie jeder Bürger: Passverlängerungen, mal etwas Baurechtliches. Mehr Erfahrungen hatte ich als engagierter Bürger. Ersteres war ganz OK, letzteres war meist sehr negativ. Nahezu alle Vorschläge und Ideen wurden stets negiert. Ein Beispiel? Wir hatten Vorschläge für das Radwegekonzept gemacht. Keine Reaktion. Und das nicht, weil sie nicht umsetzbar oder zu teuer waren. 

Welches sind für Sie die wichtigsten Veränderungen die Hemmingen zukunftsfähig macht?

Die Herausforderungen der Zeit sind das Ziel einer Klimaneutralität und die Minderung der Folgen des Klimawandels. Dies kann durchaus mit einer verbesserten Finanzsituation verbunden werden. Allerdings bedarf die etwas unternehmerischen Muts. Wichtig wären hier eigene Stadtwerke, die selbst Energieerzeugen, (ein) bürgerfinanzierte(s) Windrad/-räder. Diese bitte aber nicht in der Nähe unserer Wohngebiete.

Dazu muss dies mit mehr Engagement bei der Vermeidung der Nutzung fossiler Energie verbunden sein. Hier muss die Verwaltung den Hemminger und Hemmingerinnen Anreize anbieten. Auch hier habe wie von der SPD gemeinsam geeignete Vorschläge entwickelt, z.B. die Förderung von „Balkonkraftwerken“.

Was macht für Sie eine politische bürgerorientierte Verwaltung aus?

In der Gemeindeverwaltung in Hemmingen, im Rat stets bestätigt durch CDU und FWV herrscht die Meinung vor, dass ein bürgerschaftliches Engagement in der Gemeindeentwicklung nicht benötigt wird. Dies wurde sogar per Abstimmung im Rat mit der Ablehnung der Nutzung der Ergebnisse und Weiterführung des Gemeindeentwicklungsprozesses festgelegt.

Ich wünsche mir projektbezogen Bürgerbeteiligungen. Zum einen um die Ergebnisse zu verbessern, zum andern auch um die Kritik mancher Bürger-/innen zu minimieren.

Halten Sie die Demokratie in Deutschland für gefährdet und was ist dagegen zu tun?

Die Situation ist sehr bedenklich. Manche Menschen können leider nicht mit den neuen Herausforderungen umgehen. Sie wollen durch die Wahl rechtsorientierten, antidemokratischen Kräften zurück in die gefühlt „glückliche“ Vergangenheit.

Ihnen muss klar gemacht werden, dass die Welt so nicht mehr funktioniert. Dies ist aber äußerst schwierig und bedarf sowohl den Mitbürgern/-innen aber auch der (kommunalen) Bürokratie.

Welcher Verein, welche Organisation hat Ihr besonderes Interesse? Und warum? Wie engagieren Sie sich dafür?

Mein Engagement lag insbesondere bei der Justiz. Ich war viele Jahre (Hilfs-)Schöffe am Amtsgericht, Bereich Jugendstrafrecht und vom Justizministerium bestellter Beirat der JVAs auf dem Hohenasperg. Aktuell nimmt mich meine Funktion als Vorsitzender der SPD Hemmingen sehr in Anspruch.

Herr Kogler, vielen Dank für das Gespräch!

Kategorien: Allgemein

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