Bei heftigem Widerstand der SPD, der Grünen und der Gewerkschaften, die Debatte dauert 16 Stunden, beschloss der bayrische Landtag in den frühen Morgenstunden am 09.12.2016 das umstrittene Gesetz. Der Widerstand in Form einer amerikanischen Dauerdebatte hatte letztendlich keinen Erfolg: mit 95 Ja-Stimmen von 154 insgesamt war die Mehrheit erwartet deutlich. Hauptkritikpunkt: Die eingeforderte Leitkultur mit „christlichem Charakter“ entspricht nicht dem Grundgesetz und ist eine freie Erfindung. Nicht nur der AFD und jetzt auch der CSU. Dieses Gedankengut nimmt auch immer mehr Raum bei der CDU ein. Es wird versucht, den eigentlich weitgehend konfessionsfreien Staat in einen religionsorientierten Staat umzudeuten. Informationen erhalten sie unter https://www.integrationsgesetz.bayern/ .
Uns regt das zu folgender Glosse an:
Das neue schwarze Bayern
Bayern schafft es jetzt auch! Was? Die Integration von Geflüchteten in die bayrisch, christlich, abendländische (Leit-)Kultur! Was ist das? Es ist im Gesetz nicht definiert. Geht ja auch nicht. Wir versuchen es aber doch mal praktisch werden zu lassen.
Mohamed X, Folteropfer aus dem Irak, anerkannter Asylant, verheiratet mit Fatima und seine Kinder Ali, X , alles Muslime kommen zur „einbayerung“ ins Dorf Bleibing bei Landshut. Der Start war mal schon nicht schlecht: Die Familie X ist kein homosexuelles Paar und auch richtig, d.h. staatlich verheiratet. Und Kinder haben sie auch. Muslims und recht dunkelhäutig, na ja das gibt sich wir haben ja die Leitkultur!!!! Und in Bayern hat man ja auch nichts gegen „Schwarze“ oder Dunkelbraune.
Nach dem Integrationskurs hat Mohamed eine Hilfstätigkeit beim örtlichen Flaschner bei Mindestlohn annehmen müssen. Etwas Anderes gibt es vor Ort nicht und wegziehen darf er nicht. So bleibt die Miete im Ort, zahlt doch eh der Staat. Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr ist er bereits, wegen der Sprache kann er aber nur einfache Hilfsdienste machen. Sowas brauchen die immer – alle sind begeistert: Ein echter Schwarzer in der Wehr, das passt zur Einstellung. „Und hilfsbereit isser“ Sonst streicht das Amt die Integrationsleistungen. „Man muss sich halt anpassen!“ Beim Feuerwehrfest wird dann auch erwartet, dass es drei Maß schafft – so gehört Mann halt dazu, in Bayern: „Sauf oder verschwinde“. Seine Frau versorgt den Haushalt, das wird sofort anerkannt – so ist das halt in Bayern. Dass sie die Herdprämie erhält ist aber eigentlich eine Sauerei, so bleiben die Kinder aber zu Hause und stören den Kindergartenbetrieb nicht mit Multikulti. Vorsichthalber haben die Gemeinderäte aber dafür gesorgt, dass es im Kiga- und Schulessen stets Schweinefleisch gibt. Unsere bayrische Sau soll leben, äh sterben.
Für das Koptuch das Fatima trägt haben die Nachbarn auch schon eine Lösung: Eine rechte bayrische Tracht hat immer eine Kopfbedeckung! „Recht lustigs schauns schon aus.“
In der Metzgerei wird bereits deutlich, wie sich die Familie Bayern schon kulturell angepasst hat: Sie kauft Fleisch! „Das sind mal rechte Leut – keine Vegetarier oder Veganer oder wie die da heißen, Und nein in unserm Leberkäs ist Leber vom, ja klar Rind!“
Aber als Mohamed Mitglied im Schützenverein werden will….da holen Sie den Staatsschutz. „Das geht doch nicht! Ein Iraker in bayrischer Schützenuniform. Wo kommen wir da denn hin?“
Als dann aber Fatima ihr Neugeborenes Franz Josef mit Vornamen genannt hat, war dann doch alles wieder gut.
So arbeitet Mohamed weiter für den Mindestlohn, Fatima ist weiter zu Hause, ohne Anschluss, die Kinder gehen in die Schule und brauchen weitere Integrationshilfen.
Keine lustige Geschichte? Integrartion in Bayern ist eben nicht lustig. Anderswo aber auch nicht.
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